Lemony Snicket
Das Haus der Schlangen

Zum Inhalt:
Nachdem Graf Olaf nun wirklich nicht der richtige Vormund für die Baudelaire-Kinder war, werden sie zu einem weiteren Verwandten verfrachtet, dem Herpetologen (Schlangenkundler) Montgomery Montgomery, bei dem sie im Vergleich paradiesisch leben.
Montgomery will in wenigen Tagen nach Peru aufbrechen, auf eine neue Expedition in Sachen Herpetologie. Die Waisen sollen mit kommen und freuen sich ungeheuer. Leider hat sein Gehilfe kurzfristig gekündigt, und der neue entpuppt sich als – Graf Olaf. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf...

Meine Meinung.
Warum habe ich, wenn mir doch das erste Buch nicht gefiel, den Teil 2 auch noch gelesen? Weil ich ihn ausleihen durfte. Weil ich wissen wollte, ob das zweite Buch genauso ist wie das erste. Weil der Film hierzu die ersten drei Bücher der Reihe behandeln sollte und ich den Film sehen wollte. Und – um es vorweg zu nehmen – den dritten Teil habe ich auch gelesen.
Die Charaktere sind immer noch nicht dreidimensionaler, sondern ziemlich stereotyp. Auch die Handlung ist nach dem gleichen Strickmuster. So wird es sich wohl durch die ganze Serie ziehen...
Die Kinder kommen zu einem anderen Vormund, der taugt nix oder wird von Graf Olaf (wie auch immer) ausgebootet, und Mr. Poe (der Hinterlassenschafts-Verwalter) kriegt bis fast zum Schluss nix mit, so sehr die Waisen ihm auch Hinweise geben. Dem muss wirklich mit der Pfanne vor den Kopp gehauen werden, damit er etwas merkt. Jedenfalls löst sich dann alles in Wohlgefallen auf, abgesehen davon, dass Graf Olaf im letzten Moment entkommt. Die einzige linde Spannung oder auch nur Frage für den Leser besteht darin, wie es Graf Olaf diesmal versucht, das Baudelaire-Vermögen an sich zu reißen und was die Waisen tun können – zumal als Kinder -, um diese Pläne zu durchkreuzen.
Und – analog zu Potter – ob wir tatsächlich in der letzten (13.!) Folge erfahren, was mit dem Bösen und den armen unschuldigen Waisen endgültig wird. Muss ich mich da wirklich durchbeißen?
Wem’s gefällt...
Mir nicht so.

Einband und Gestaltung wie bei Teil 1.

Manhattan Bücher (Goldmann Verlag), 2004
188 Seiten + Ausblick auf das nächste Buch
ISBN 3-442-54580-3

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Rezensiert 27.07.2005
© Claudia Heldt. Zuletzt aktualisiert: 21.11.2008