Lemony Snicket
Das Haus der Schlangen
Meine Meinung.
Warum habe ich, wenn mir doch das erste Buch nicht gefiel, den Teil 2 auch noch gelesen?
Weil ich ihn ausleihen durfte. Weil ich wissen wollte, ob das zweite Buch genauso ist
wie das erste. Weil der Film hierzu die ersten drei Bücher der Reihe behandeln sollte
und ich den Film sehen wollte. Und – um es vorweg zu nehmen – den dritten Teil habe ich
auch gelesen.
Die Charaktere sind immer noch nicht dreidimensionaler, sondern ziemlich stereotyp.
Auch die Handlung ist nach dem gleichen Strickmuster. So wird es sich wohl durch die
ganze Serie ziehen...
Die Kinder kommen zu einem anderen Vormund, der taugt nix oder wird von Graf Olaf
(wie auch immer) ausgebootet, und Mr. Poe (der Hinterlassenschafts-Verwalter) kriegt bis
fast zum Schluss nix mit, so sehr die Waisen ihm auch Hinweise geben. Dem muss wirklich
mit der Pfanne vor den Kopp gehauen werden, damit er etwas merkt. Jedenfalls löst sich
dann alles in Wohlgefallen auf, abgesehen davon, dass Graf Olaf im letzten Moment
entkommt. Die einzige linde Spannung oder auch nur Frage für den Leser besteht darin,
wie es Graf Olaf diesmal versucht, das Baudelaire-Vermögen an sich zu reißen und was die
Waisen tun können – zumal als Kinder -, um diese Pläne zu durchkreuzen.
Und – analog zu Potter – ob wir tatsächlich in der letzten (13.!) Folge erfahren, was
mit dem Bösen und den armen unschuldigen Waisen endgültig wird. Muss ich mich da
wirklich durchbeißen?
Wem’s gefällt...
Mir nicht so.
Einband und Gestaltung wie bei Teil 1.
Manhattan Bücher (Goldmann Verlag), 2004
188 Seiten + Ausblick auf das nächste Buch
ISBN 3-442-54580-3
Rezensiert 27.07.2005
© Claudia Heldt.
Zuletzt aktualisiert: 21.11.2008