Douglas Preston
Credo – Das letzte Geheimnis

Zum Inhalt:
Im Navajo-Reservat in Arizona wurde ein riesiger Teilchenbeschleuniger gebaut, der von seinem Ingenieur den Namen „Isabella“ erhielt. Man will in diesem 40 Milliarden Dollar teuren Projekt Bedingungen erforschen, wie sie kurz nach dem Urknall geherrscht haben müssen; kleinste subatomare Partikel.
Leider scheint die Apparatur nicht so recht zu funktionieren; obwohl ständig Probeläufe stattfinden, kann der Leiter der Forschergruppe, der charismatische Hazelius, nicht melden, dass alles wie geplant läuft. Denn sobald sich der Versuch 100 % seiner Kapazität nähert, scheint alles aus dem Ruder zu laufen; Gipfel des Chaos ist es, als sich auf einem Überwachungsbildschirm Worte formen...
Man versucht, sich abzuschotten, um dem Hacker oder Bug auf die Schliche zu kommen.

Derweil werden die Politiker, die die Finanzierung des Projekts ermöglicht haben, unruhig. Keine Meldung ist keine gute Meldung, und man steht kurz vor dem Wahlkampf. Man schickt ein Befreiungskommando, weil man nichts mehr von den Wissenschaftlern hört.
Ein TV-Prediger stänkert gegen das Projekt (seiner Meinung nach schließen sich Wissenschaft und Religion aus, daher ist Forschung mit der Prämisse Urknall-Theorie bereits Blasphemie), ein radikaler Prediger vermutet darin Armageddon und bläst zum letzten Gefecht, und die Indianer versuchen, die Tatsache, dass die Regierung ihnen falsche Versprechungen gemacht hat, friedlich zu demonstrieren.
Dummerweise ereignet sich all dies zur gleichen Zeit. Das kann nicht gut gehen...

Meine Meinung:
Rasant und faszinierend. Das Buch verdient wirklich die Bezeichnung Thriller.
Erschreckend realistisch tritt einem das Bild vor Augen, wie viel passieren kann, weil sich viele einzelne Leute im Recht sehen. Eiferer, Gläubige. Und schon verselbständigt sich das Geschehen scheinbar.

Auch die philosophischen Ansätze sind sehr interessant und machen das Buch zu einer spannenden Lektüre, nicht nur für den Urlaub.
LESEN.

Erschienen im Droemer Verlag 2008
586 Seiten, geb. mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-426-19798-1

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Rezensiert 10.08.2008

Wie nah an der Wirklichkeit dieses Buch ist (zumindest was Teilbereiche des Inhalts angeht, zeigten die Meldungen rund um das LHC-Projekt des CERN, das nach Pannen allerdings erst einmal für ein halbes Jahr auf Eis gelegt werden musste. Auch hier wurde schon der Weltuntergang befürchtet und den Wissenschaftlern mangelndes Verantwortungsgefühl unterstellt...

© Claudia Heldt. Zuletzt aktualisiert: 11.10.2008