Arto Paasilinna
Der wunderbare Massenselbstmord

Zur Story:
Der Finne Onni Relonnen hat wieder einmal pleite gemacht. Ausgerechnet am Johannistag, dem Tag der Sonnenwende, der ausgelassenen Feiern, will er seinem Leben ein Ende setzen. Damit sein Leichnam nicht vom Regen durchnässt oder von wilden Tieren angenagt wird, sucht er sich für sein Vorhaben eine Scheune aus – aber die ist schon besetzt von Oberst Hermanni Kemppainen, der sich just am Deckenbalken aufhängen will. Relonnen rettet Kemppainen, und aus dem beinahe parallel begangenen Selbstmordversuch entsteht eine Männerfreundschaft. Man führt lange ernste Gespräche, trinkt ein wenig Alkohol und überlegt beim Saunieren, wie viele Finnen es wohl geben muss, die wie die beiden freiwillig aus dem Leben scheiden wollen und wie wohl es ihnen tun müsste, über dieses Vorhaben und seine Hintergründe zu reden.
Bald ist es beschlossene Sache: Sie wollen eine Anzeige in die Zeitung setzen mit der Ankündigung einer Zusammenkunft für Lebensmüde, ein Selbstmord-Seminar sozusagen...

Meine Meinung:
Herrlich! Paasilinna schildert hier in einer schön bedächtigen Weise die Ereignisse, die sich aus diesem Vorhaben entwickeln. Bald verselbständigt sich das Projekt, es gerät zur Europareise mit skurrilen Verwicklungen.
Schräg, abgedreht, aber irgendwie nicht gewollt witzig, sondern situationskomisch.
Macht definitiv Lust auf mehr!

Erschienen bei BLT
Taschenbuch, 283 Seiten
ISBN 978-3404921683

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Rezensiert 05.10.2005
© Claudia Heldt. Zuletzt aktualisiert: 11.10.2008