Dean Koontz
Bote der Nacht

Zum Inhalt:
Leilani ist neun Jahre alt, und ihre Hand ist verkrüppelt. Auch ein Bein ist nicht ganz so gewachsen, wie es hätte sollen. Vielleicht liegt das daran, dass ihre Mutter ein ausgesprochener Junkie ist und vor den Drogen auch nicht während ihrer Schwangerschaften Halt macht. Als wäre das noch nicht schlimm genug, hat die Mutter auch noch einen seltsamen Kauz geheiratet, dessen Ethik nichts anderes als Euthanasie beinhaltet. So hat er nicht nur ihren Bruder (der ebenfalls körperbehindert war) umgebracht, sondern auch noch zahlreiche andere Menschen, die er für unwert hielt. Da er darüber hinaus aber sehr wohlhabend ist, wurden alle Anklagen, die jemals gegen ihn erhoben wurden, fallengelassen.

Leilani muss mit diesen beiden in einem Wohnwagen durch die Lande ziehen, da Mutter und Stiefvater nach Spuren von Aliens suchen. Dabei lernt sie Micky kennen, die auch ihr Päckchen zu tragen hat. Micky erfährt von Leilanis Problemen und will ihr helfen. Leilanis Stiefvater ist jedoch nicht nur reich und verdorben, sondern auch sehr gewieft.
Und da ist noch jemand anderes, der auf der Flucht ist, und in dessen Umgebung sehr seltsame Dinge passieren...

Meine Meinung:
Man hat Koontz mit Stephen King verglichen, und in Bezug auf die Heraufbeschwörung von Bildern ist er ihm tatsächlich ähnlich. Allerdings ist Koontz detaillierter, mir beinahe schon zu weitschweifig; King genügen wenige Worte, und der Rest ist der Phantasie des Lesers überlassen.
Allerdings ist Koontz der Meister des Cliffhangers. Bei keinem Autor zuvor war ich so gespannt, wie es mit dem einen Erzählstrang weiterging, während der Autor zum nächsten überging.
In sofern hat mich das Ende einigermaßen enttäuscht. Es war, wie wenn man einen Luftballon (von Kapitel zu Kapitel, gewissermaßen) immer mehr aufbläst, noch ein bisschen und noch ein bisschen, um dann, kurz vor Schluss, nicht eine blitzende spitze Nadel anzusetzen („PENG!!!“), sondern einfach unten am Aufblas-Schnüddel mit einem „Pfrrrrbbbwwwww“ die Luft herauszulassen.
Schade.

Erschienen im Wilhelm Heyne Verlag 2004
752 Seiten
ISBN 3-453-87810-8

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Rezensiert 19.05.2008
© Claudia Heldt. Zuletzt aktualisiert: 22.09.2008