Stephen King
Langoliers
Das heimliche Fenster, der heimliche Garten

Langoliers

Bei einem Nachtflug wacht ein knappes Dutzend Passagiere auf um festzustellen, daß die Maschine führerlos mit Autopilot durch die Gegend fliegt. Von den anderen Passagieren ist nichts verblieben als einige persönliche Gegenstände, zu denen auch Zahnplomben und ähnliche Interna gehören. Dumme Situation. Glücklicherweise gehört auch ein Pilot zu den übriggebliebenen Passagieren. Man beschließt, die Maschine möglichst bald zu landen, um herauszufinden, was los ist, aber gerade das gestaltet sich als schwierig... denn die Bodenstationen melden sich nicht. Außerdem scheinen ganze Städte ohne Strom zu sein. Es kann kein Kontakt zu anderen Flugzeugen hergestellt werden. Auch nach der Landung merkwürdige Begebenheiten, die dadurch zugespitzt werden, daß einer der Passagiere (nicht erst seit dem Flug) durchgedreht ist und die anderen erst mit seinem Gefasel über allesfressende "Langoliers" nervt und dann tätlich angreift...

Gab’s als 2-Teiler im Fernsehen, den hab‘ ich nur nie in Gänze gesehen. Macht wahrscheinlich auch nix.

Normalerweise denke ich bei King immer, daß das mir gerade vorliegende Buch das beste ist, das ich je von ihm gelesen habe. Das ist mir bei Langoliers nicht unbedingt so gegangen. Die Geschichte hat durchaus ihren Reiz, aber irgend etwas fehlt oder sie endet zu abrupt. Daher leichte Abzüge in der B-Note.

 

Das heimliche Fenster, der heimliche Garten

Morton Rainey ist Schriftsteller. Er ist frisch geschieden (hatte seine Frau in flagranti ertappt) und kaut noch stark an dieser Beziehungskiste. Um Abstand zu gewinnen und eine Schreibhemmung zu beseitigen, ist er in das Sommerhaus am See gefahren. Inzwischen ist aber Herbst. Das Wetter wird unbeständig und Mort wird von Schlafattacken geplagt, die er sich selbst nicht erklären kann. Als dann noch ein undurchsichtiger Mann auf der Türschwelle erscheint, der ihn des Plagiats an einer Kurzgeschichte bezichtigt, ist das Maß echt voll. Mort weiß, daß er die Geschichte nicht gestohlen hat, denn er hat sie veröffentlicht, bevor der andere sie geschrieben haben will. Der andere will sich aber nur durch Fakten überzeugen lassen. Aber jeden Versuch, diese Fakten zu besorgen, scheint er zu sabotieren; Morton hat eine Heidenangst und zugleich will er sich nicht von anderen helfen lassen. Die Katze wird ermordet, das Haus, in dem er mit seiner Ex gelebt hat, brennt ab...

Ja, das ist King. Das hat mir gut gefallen. Die Abgründe der menschlichen Seele...
Lesen!
Schade, daß man Langoliers so in den Vordergrund gestellt hat, aber was soll’s.

Erschienen bei
Wilhelm Heyne Verlag, München
ISBN 3-453-16317-6

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Rezensiert 31.08.2000
© Claudia Heldt. Zuletzt aktualisiert: 22.09.2008