Merle Hilbk
Sibirski Punk – Eine Reise in das Herz des wilden Ostens

Die Autorin erzählt Geschichten von ihrer Reise nach Sibirien, die sie aus einem eher diffusen Gefühl heraus angeleiert hat. Sie will dem Gefühl auf den Grund gehen, das sie bekommt, wenn ihre russischen Freunde gefühlvolle Balladen singen...
Und so wird das Buch vor allem auch ein Spiegel ihrer Erwartungen und Sehnsüchte, ein Sammelsurium oder Kaleidoskop (wie man will) von Erlebnissen und Gedanken der Autorin auf der Suche nach sich selbst.

Dass diese Stories nur einen Teil des Lebens in Sibirien wiedergeben können, auch wenn Frau Hilbk versucht, möglichst viele, unterschiedliche Menschen vorzustellen, versteht sich von selbst. Sie spannt immerhin einen großen Bogen einer Bandbreite von Heimatvertriebenen bis zur Punkband.

Trotzdem hat mich ihr Buch nicht mehr berührt als z. B. Lois Fisher-Ruges „Alltag in Moskau“; an sich interessant (wenn auch letzteres Buch inzwischen hoffnungslos veraltet ist), aber nicht so sehr, als dass man es unbedingt noch einmal lesen müsste.
Das mag einfach daran liegen, dass mich die Gegend an sich nicht unbedingt reizt. Vielleicht kann ich auch nur nicht die Art von Unruhe nachempfinden, die die Autorin zu dieser Selbsterfahrungsreise veranlasst hat.

Erschienen Kiepenheuer Verlag, 1. Auflage 2006, 255 Seiten geb. mit Schutzumschlag
ISBN 3-378-01081-9

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Rezensiert 12.06.2006
© Claudia Heldt. Zuletzt aktualisiert: 19.09.2008