Nikolaj Gogol
Die Heirat

Vorweg:
Warum soll ich nicht auch die Bücher rezensieren, die ich für die Characters gelesen habe, auf der Suche nach einem neuen Stück?

Inhalt:
19. Jahrhundert. Die Zeit, in der auch in Russland Heiratsvermittler/-innen dafür sorgten, dass keiner alleine bliebe, der dies nicht möchte...
Podkolesin meint, ihm fehlte etwas in seinem Leben, und argwöhnt, ob das nicht vielleicht eine Frau sei. Der Frack ist praktisch fertig, man könnte mit den Feierlichkeiten fast loslegen, aber die geeignete Kandidatin ist nicht da. Immer wieder lässt er die Heiratsvermittlerin kommen, und sein bester Freund redet ihm gut zu, aber er zaudert...
...bis er eines Tages tatsächlich zu Agafja kommt. Er findet sie hinreißend. Sie findet ihn toll. Doch da sind noch die vielen anderen Heiratskandidaten, die die Heiratsvermittlerin (auch hier) herbestellt hat...

Meine Meinung:
Gott ja, wenn der Text nicht wäre...
Es las sich zäh.
Mal abgesehen von den russischen Namen, die uns doch nicht ganz so selbstverständlich und flüssig über die Zunge kommen (und über die man beim Lesen stolpert), ist die Handlung recht weit weg von unserer heutigen Zeit. Das ist ja an sich kein Problem, aber ich hatte so meine Probleme, mich da hineinzudenken. Die Personen sind so eingesperrt in ihrem Denken; sind auch wir so von Konventionen gefangen? Sind wir freier im Denken oder sind unsere Fesseln nur andere?
Da kann man sicherlich etwas draus machen, durch das Spielen oder Interpretation. Aber wenn ich etwas mit zur Aufführung bringen wollte, das das Thema "Zaudern und Zagen vor der Hochzeit" anbeträfe, würde ich doch lieber Max Frischs "Don Juan oder die Liebe zur Geometrie" machen.
Punkt.

Erschienen
Reclam
ISBN 3150182778

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Rezensiert 02.02.2004
© Claudia Heldt. Zuletzt aktualisiert: 02.02.2004