Giulio Cesare Giacobbe
Wie Sie Ihre Hirnwichserei abstellen und stattdessen das Leben genießen

Derlei Titel verleiten mich ja immer wieder dazu, das Buch zu kaufen und darauf zu prüfen, ob der Inhalt dem frechen Titel entspricht.
Teils, teils.

Laut Rückentext zeigt der Professor der Psychologie, „wie wir der Fron unseres Mental-Rades, der Hirnwichserei, entrinnen und damit zu einer neuen Lebensqualität finden.“.
Wenn das seine Intention war, hat Giacobbe sie knapp verfehlt. Zwar erläutert er launig, dass es Gedankenkreisel, richtige Negativ-Mantras, gibt und dass sie viel Leid verursachen; er versucht auch, in Anlehnung an östliche Lehren zu erklären, warum es wesentlich besser ist ohne (und wenn das nicht geht, dann eben durch positive Mantras), aber er verharrt dabei zu sagen, dass man dem entrinnen kann. Wie, das ist dann wohl das Problem jedes Einzelnen.

Er unterbricht sich gerne, um sich in längeren Abschnitten mehr oder weniger witzig über die davor aufgeschriebenen Erläuterungen auszulassen oder lustig zu machen; und wenn man sich das Ganze als Vorlesungsreihe vorstellt, ist es vielleicht auch ganz nett, mit all den Nebenbemerkungen. Trotzdem kann den Leser der Verdacht beschleichen, dass auf die Tour das Büchlein künstlich noch mehr aufgeblasen werden soll.

Schade, denn das Thema an sich ist interessant und wichtig, und ein bisschen Humor dabei kann auch nicht schaden. Trotzdem bleibt am Ende der fade Eindruck von… (na?)
Eben: Hirnwichserei.

Erschienen
Goldmann Arkana 2005
TB, 157 Seiten
ISBN-13: 978-3-442-21716-8

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Rezensiert 16.01.2008
© Claudia Heldt. Zuletzt aktualisiert: 16.01.2008