Asimov, Isaac
Die nächste Welt

Zur Handlung:
Wissenschaftler finden einen Weg um an unbegrenzte Mengen von Energie zu kommen - indem sie ein Paralleluniversum anzapfen, wo andere Wesen dasselbe mit unserem tun. Da die Universen denkbar (?) verschieden sind, scheint das keine Nebenwirkungen zu haben. Zumindest nicht auf kurze Sicht. Versuche eines jungen Wissenschaftlers, den kompletten Mechanismus dieser Technik zu verstehen, werden vom Etablissement abgeblockt; als er sich auch noch erdreistet, tatsächlich fatale Nebenwirkungen nachweisen zu wollen, wird er als Wissenschaftler geächtet und mundtot gemacht.
Im Paralleluniversum sind ähnliche Tendenzen zu finden. Hier wird jedoch nicht ein Wissenschaftler durch den anderen behindert, sondern die Fortschritte werden durch die Art der Lebensformen selbst, Triaden von "Weichlingen" und solitäre "Hartlinge", gebremst...
Werden es die Besorgten in einem der beiden Universen schaffen, die Technologie zu stoppen?

Meine Meinung:
Asimov ist sicher ein angesehener SciFi-Autor. Dieser Roman hat auch teilweise echt fesselnde Ansätze. (Muß ich noch weiter machen? Doch.)
Was mich an diesem Buch reizte und eben auch dazu bewogen hat, weiterzulesen, war vor allem die (in positivem Sinne) erschöpfend dargestellte Lebensform der Parallelwelt. Bis in kleine Details beschrieben und (zumindest von der Erscheinungsform) dermaßen alien, wie’s nur geht. Auch die Jagd nach der Wahrheit in unserem Universum hat ihren Reiz. Was mir dann wieder nicht gefällt, ist die Darstellung der Lebensweise auf der Mondkolonie, wo das ganze dann doch irgendwie zu sehr Perry-Rhodan-mäßig nach 60er Jahren klingt. Die sind ja alle so frei da und laufen nackt durch die Gegend, womit sie alle Erdenbesucher brüskieren. Das klingt noch sehr nach der 68er-Bewegung und haut heute keinen mehr vom Hocker...
Außerdem wirkt das ganze auf mich ziemlich zusammengeschustert, eben, als hätte Asimov ein paar nette Gedanken gehabt, die er (vielleicht saß ihm der Verlag im Nacken) mal eben zu einem Roman verbunden hätte.
Wie gesagt, gute Ansätze, hätte man mehr daraus machen können. Nicht so doll.

Erschienen im
Bechtermünz Verlag 2000 (Original: Scherz Verlag)
ISBN 3-8289-6740-X

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© Claudia Heldt. Zuletzt aktualisiert: 31.08.2000